EDITORIAL

Liebe Theaterfreund*innen, liebe Mitglieder, liebe Neugierige,
die Arbeit der Fördervereine zu professionalisieren und durch den gegenseitigen Austausch Inspiration und Motivation zu erfahren – dazu wurde einst der Dachverband MUTHEA gegründet. Und diese Aufgabe ist wichtiger denn je: Die Herausforderungen, vor denen Fördervereine stehen, sind im Laufe der Jahre immer vielfältiger und komplexer geworden. Einst, so scheint es mir, genügte eine prominente Persönlichkeit des Gesellschaftslebens als Vorstand: Es brauchte keine ausgefeilte Strategie, Mitglieder zu werben und zu binden – die Notwendigkeit des bürgerschaftlichen Engagements war allen einsichtig und die Vereine wuchsen, auch ohne regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit. Tempi passati! Heute ist der „Markt“ enger geworden – nicht nur die großen Theater, sondern auch die freie Szene und viele soziale Projekte brauchen ebenfalls ganz dringend finanzielle Unterstützung. Mitgliederschwund und Überalterung machen den Fördergesellschaften zu schaffen. Und quasi nebenbei muss der Vorstand auch noch eine professionelle Website unterhalten, die sozialen Medien bedienen und ansprechende Pressemeldungen aufsetzen. Von den bürokratischen, steuerrechtlichen und gesellschaftspolitischen Herausforderungen ganz zu schweigen. Wie kriegt man das alles organisiert?
Darüber möchten wir uns bei MUTHEA austauschen. In unserem neuen digitalen Format „Muthea konkret“ wird es im wahrsten Sinne des Wortes konkret: Wir laden am 15. Juni alle Schatzmeister*innen und Interessierten ein, Tipps und Tricks aus dem Nähkästchen zu lauschen. Auch ich habe viele Fragen und bin schon gespannt: Es gibt für jede Herausforderung so viele ganz individuelle Lösungen! Näheres erfahren Sie von unserem Schatzmeister Hartmut Jaster in diesem Newsletter.
Und schließlich treffen wir uns auch live und in Farbe: Merken Sie sich schon einmal den 10.-12. November für unsere Jahrestagung in Karlsruhe vor! Am Badischen Staatstheater stellen wir uns der ganze Breite der heutigen Herausforderungen: Sie erfahren, wie sich ein Förderverein bei einer anstehenden Theatersanierung positionieren kann. Wir bieten Ihnen eine Fortbildung für Ihre Pressearbeit. Und ganz nebenbei erleben wir großartige und zukunftsweisende Kulturereignisse im und um das Theater herum – in der von der Unesco ausgezeichneten Stadt der Medienkunst. Ich freue mich auf Sie!
Herzlich
Ihre Katrin Lorbeer