Der Görlitzer Theater- und Musikverein freut sich über ein spontanes Bekenntnis der Bürger aus der gesamten Region für das Theater.
Gerade in dieser Spielzeit, wo die Konzertharfe in verschiedenen Konzerten eine besondere Rolle spielte, war das Instrument des Theaters nicht mehr einsetzbar. Es musste am Jahresende eine neue Harfe erworben werden und das Theater war zu dieser Investition von mehr als 30 000 Euro nicht in der Lage. Wir als Verein entschlossen uns, das Instrument zu kaufen und leisteten eine Anzahlung. Nun mussten wir handeln und riefen zu Spenden auf. Diese Bitte stieß unter den Konzert- und Theaterbesuchern auf eine sehr große Resonanz. Innerhalb kurzer Zeit sahen wir uns in der Lage, das Instrument zu kaufen. Es gab dabei keine Großspenden, sondern die kleinen Beträge der treuen Theaterbesucher halfen uns weiter, die anonym oder auf dem Spendenkonto täglich eintrafen.
So wurde diese Aktion zu einem Gemeinschaftswerk zwischen Zuschauern, dem Verein und den Künstlern des Hauses. Wir sehen darin ein überzeugendes Bekenntnis der Bürger zum Theater und der Neuen Lausitzer Philharmonie. Wir bedanken uns mit einem besonderen Harfenkonzert dafür.
Jedoch lässt eine solche Situation viele Fragen offen. Wie ist es um die Kulturpolitik des Bundes und der Länder bestellt, wenn die kleinen Theater in eine solche finanzielle Notlage kommen. Es wird in den Häusern – sehr häufig mit Lohnverzicht bis 20 Prozent – engagiert und hochwertig gearbeitet, immer ohne finanziellen Rückhalt. Nötige Investitionen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, zum Erneuern der Technik oder zum Anschaffen von Instrumenten können bei laufendem Betrieb nicht eingeplant werden. Dabei ist ein intaktes Theater, abseits der großen Häuser auch eine Investition in die Zukunft der Bewohner einer Grenzregion.
- Information
- Görlitz
Bekenntnis einer Region zu ihrem Theater
- Information
- erschienen am 26. März 2015